Marschall Josef Pilsudski -
Führer der Polnischen Legion im 1. Weltkrieg, war vom Juli 1917 bis November 1918 interniert, weil er in o.a. Funktion an der Politik der Mittelmächte nicht mitwirken wollte. Mehr Infos... Generalmajor Gerhard Cornelius von Walrave - erster Chef des von Friedrich II. 1742 errichteten ersten dt. PiRgt., dann Chef des Ingenieurkorps. Ironischerweise war er maßgeblich am Ausbau der Festung nach den Plänen des „Alten Dessauers“ beteiligt. Er soll Festungspläne an Österreich verraten und 40 000 Taler veruntreut haben. Seine Haft dauerte von 1748 bis zu seinem Tode 1773, also 25 Jahre. Er sah nie eine Anklageschrift. Freiherr Friedrich von der Trenck - ehemaliger Ordonnanzoffzier Friedrich II. und Liebhaber von dessen Schwester Amalie. Von Juli 1754 bis Ende Juni 1755 in der Zitadelle inhaftiert, dann wegen seiner Fluchtpläne in die Sternschanze überführt, dort dann bis 1763 eingekerkert. Auch er sah keine Anklageschrift. Beide Männer haben sich während ihrer Leidensjahre in Magdeburg wahrscheinlich nie gesehen, obwohl sie beide im gleichen Fort " Stern " untergebracht waren. Trenck war in einer Kasematte angekettet, Walrave lebte eher komfortabel, konnte sich sogar ein kleines Häuschen bauen. General Marie Joseph Lafayette - Im Revolutionsjahr floh er aus Frankreich, nach mißlungenen Staatsstreichplänen. Er wurde in Österreich gefangen genommen und an Preußen ausgeliefert. Von 1793 bis 1796 wurde er in Magdeburg gefangen gehalten. Man machte ihn für die französische Revolution verantwortlich, die „alle europäischen Herrscher in Gefahr brächte“. Erst im Herbst 1796 erwirkte Napoleon I. seine Freilassung. Lafayette gab den Befehl zum Blutbad auf dem Marsfeld. General Alexander Theodor Victor Lameth - engster Mitstreiter Lafayettes war mit vier weiteren Offizieren zur gleichen Zeit wie dieser hier gefangen. Fritz Reuter - Volksdichter, wurde wegen „burschenschaftlicher Verbindungen“ zum Tode verurteilt und zu dreißig Jahren Festungshaft begnadigt. Von 1837 bis 1838 war er in der Festung inhaftiert. Darüber berichtete er in „Ut mine Festungstid“. Seinem Mithäftling Hermann Grashof widmete er dieses Werk. Robert Wesselhöft - Politiker, Jurist und Mediziner, wurde 1824 als führender Burschenschafter verhaftet, 1827 zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt uind 1831 vom preußischen König begnadigt. Seit 1831 bzw. 1835 wurden weitere Burschenschafter in Magdeburg gefangen gehalten: Hermann Grashof, August Theodor Otto, Karl Reinhardt und Julius Wagner. Werner von Siemens - bedeutender Ingenieur und Begründer des heute größten elektronischen Konzerns in Deutschland, war von 1834 bis 1835 Offiziersanwärter in Magdeburg. 1838 wurde er als Artillerieleutnant hierher versetzt. 1841 wurde er wegen Beteiligung an einem Duell (als Sekundant) zu einer Strafe von fünf Jahren Festung verurteilt, von der er aber nur einen Monat in der Magdeburger Festung verbüßte. Hier richtete er sich ein Labor ein und ließ sich eine dort gemachte Erfindung (seine erste) zum galvanischen Vergolden und Versilbern patentieren. Sein Bruder verkaufte dieses Patent für 1500 englische Pfund (damals eine gewaltige Summe!) an England. Das Geld bildete den Grundstock des Siemens-Imperiums. Josef Ignacy Kraszewski - polnischer Dichter von Weltruf („Brühl“, „Aus dem 7-jährigen Krieg“), wurde 1883 in Berlin auf Betreiben Bismarcks unter dem Verdacht des Hochverrats verhaftet und ein Jahr später zu drei und einem halben Jahr Festungshaft verurteilt. Er war in Magdeburg inhaftiert und wurde 1885 gegen Kaution als Kranker in die Schweiz entlassen. Edgar Bauer, Ludwig Heinrich Franz Buhl, Friedrich Wilhelm Held, Fedor Wehl ( eigentlich Wehlen )- von etwa 1845 bis März 1848, Publizisten und Schriftsteller, die sich in der Zeit des Vormärz politisch engagierten. Franz Ziegler - Politiker und Schriftsteller. Er trat als Abgeordneter der preußischen Nationalversammlung für Steuerverweigerung ein. Deshalb wurde er wegen "Hochverrats und Aufruhr " zu vier Monaten Gefängnis verurteilt und seines Amtes enthoben. Karl Friedrich Bahrdt - Schriftsteller, Theologe und Pädagoge, wurde als radikal demokratischer Aufklärer (Anhänger der franz. Revolution) von 1789-90 in der Festung gefangen gehalten. Er schrieb während der Haft mehrere Bücher. Über seine Haftzeit berichtete er in seinem 1790 erschienenen Werk „Geschichte und Tagebuch meines Gefängnisses". Graf Hermann von Wartensleben - Sein erboster Vater erwirkte beim König 1788 „Verwahrung“ in der Zitadelle auf Lebenszeit (!), weil der Sohn eine Ehe mit einer Nichtadeligen eingegangen war. |